Das Unternehmen Rüf hält an seinen Plänen fest, an der Kanisfluh im Bregenzerwald Kies abzubauen. Man habe bei der BH eine Umweltverträglichkeitsprüfung beantragt, sagte Geschäftsführer Christoph Rüf am Mittwochabend bei einer VN-Diskussion.
Das Interesse am Stammtisch der VN (Vorarlberger Nachrichten) in der betroffenen Gemeinde Schnepfau war groß: Mehrere hundert Personen waren gekommen, so dass die Veranstaltung ins Freie verlegt werden musste.
„Tabubruch“ und „heiliger Berg“
Architekt Hermann Kaufmann von der Bürgerinitiative „Üser Kanis“ sprach von einem Tabubruch, einem Dammbruch und einem unglaublichen Standort für ein Kieswerk. Die Kanisfluh sei für viele ein Naturdenkmal, ein Wahrzeichen, gar ein heiliger Berg. Der Schnepfauer Bürgermeister Robert Meusburger zweifelte den großen Bedarf für derartig viel Kies an.
„Auch Hausbauer brauchen den Rohstoff“
Betreiber Christoph Rüf will trotz des immensen öffentlichen Drucks von seinen Plänen nicht abweichen. Er stellte erstmals die Projektpläne öffentlich vor. Man brauche den Rohstoff, man liefere ihn nicht nur an Großbaustellen, sondern auch dem einzelnen Hausbauer, sagte Rüf. Man wolle der Kanisfluh nichts schlechtes, die Abtragsfläche würde rekultiviert und begrünt werden.
„In Ruhe prüfen“
Man habe nun auch bei der Bezirkshauptmannschaft eine Umweltverträglichkeitsprüfung beantragt, so Rüf. Diese werde sich auch mit der Bedarfsfrage auseinandersetzen.
Man müsse in Ruhe prüfen, sagte Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP). Man dürfte weder sagen, dass die Wirtschaftsinteressen überwiegen, noch dass die Naturschutzinteressen überwiegen. Zuerst müsse man das Ergebnis der Behördenverfahren abwarten.