Landschaftsschutzgebiet Kanisfluh

Eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte

Am Beginn stand das Begehren der größten Transportfirma der Region, am Fuß der Kanisfluh auf einer Fläche von sechs Hektar über einen Zeitraum von 30 Jahren 800.000 Kubikmeter Kies und Felsgestein abzubauen.

Eine umfassende Chronologie hier anzuführen würde diesen Rahmen sprengen.

Mittels gemeinsamer Anstrengungen ist es gelungen, für die Kanisfluh den Status eines Landschaftsschutzgebietes zu erreichen, mit dem Ziel, dieses Naturjuwel vor zukünftigen Begehrlichkeiten dieser Art zu bewahren. Das ist es, was letztendlich zählt!

Der außergewöhnliche und kreative Einsatz der NGO´s, Alpenverein, Alpenschutzverein und Naturschutzbund, der Bürgerinitiative „Üsa Kanis“ mit vielen tausend UnterstützerInnen aus der Region und weit darüber hinaus, von KünstlerInnen, prominenten Persönlichkeiten, Medien und PolitikerInnen, war ausschlaggebend für diesen Erfolg.

https://www.alpenschutzverein.at/landschaftsschutzgebiet-kanisfluh/

Viel zu oft wurde und wird kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen Priorität eingeräumt, Naturschutzinteressen und damit unschätzbare Werte, bleiben auf der Strecke. Dass dies in diesem Fall anders gelaufen ist, ist eher die Ausnahme. Für unseren Alpenschutzverein ist die Bewahrung der alpinen Landschaft in seiner Unversehrtheit und Lebendigkeit ein Kernthema. Ein Erfolg dieser Art motiviert uns für die aktuelle und zukünftige Arbeit, ohne den sich früher oder später das Gefühl eines sinnlosen Bemühens einstellen müsste.

Es ist deshalb ganz wichtig, dieses erfreuliche Ergebnis bewusst wahrzunehmen, zu feiern, mit allen Beteiligten, und damit auch dem weit verbreiteten Fatalismus und der resignativen Haltung, da könne man eh nichts machen, etwas entgegen zu setzen.

Eine Mitgliedschaft beim Alpenschutzverein oder einer anderen NO stärkt die Anliegen des Naturschutzes, auch wenn es um zukünftige Projekte geht. Die Freude darüber, dass wir zusammen nicht unwesentlich dazu beigetragen haben, das Kanisfluh Massiv als Naturmonument und Wahrzeichen des Bregenzerwaldes für die Zukunft zu bewahren, wird bestehen bleiben.

Weitere Informationen auf „Üsa Kanis“ und Presseaussendung Vorarlberger Landesregierung.

Franz Ströhle, 1. Vorsitzender Alpenschutzverein für Vorarlberg

Quelle

“As langat”: Umweltschutz marschiert gegen Bodenpolitik

Alpenschutzverein, Alpenschutz, Naturschutzbund und weitere Initiativen wollen in der letzten Augustwoche durch ganz Vorarlberg marschieren, um gegen die Bodenpolitik im Ländle zu demonstrieren.
zur Pressekonferenz

Die Naturschutzgruppen wollen ein starkes Zeichen für eine andere Bodenpolitik, bewussten Naturschutz als Lebens- und Wirtschaftsgrundlage, gegen den aus ihrer Sicht alarmierenden Bodenfraß und gegen Eingriffe in den Wasserhaushalt und Landwirtschaft setzen. Geplant sei ein fünftägiger Protestmarsch quer durch Vorarlberg, erklären die Verantwortlichen am Dienstag 21.08.2018 ab 11 Uhr.

Quelle

Statement zur Pressekonferenz AS LANGAT 21.08.2018

Dass es nicht klug ist, den Ast abzusägen, auf dem man sitzt, ist eine Binsenweisheit.

  • Die Investorengruppe Silvretta Montafon, die den monströsen Beschneiungsspeicher am Schwarzköpfle errichten will, was nicht nur mit einem gravierenden Eingriff in den Wasserhaushalt, sondern für die Befüllung auch mit großem Energieverbrauch verbunden wäre,
  • die drohende Umwidmung bester landwirtschaftlicher Böden in der Landesgrünzone Ludesch zu Industriegelände, verbunden mit massiven Eingriffen in den Wasserhaushalt, vorangetrieben mit Unterstützung politischer Kräfte,
  • das Bauprojekt am Rohrspitz, ein zusätzliches Selbstbedienungsrestaurant zum bestehenden Restaurant, die Ausweitung des Campingplatzes und die Errichtung einer Tiefgarage mitten im bedeutendsten Vorarlberger Europaschutzgebiet, das zudem durch eine Landesverordnung streng geschützt ist, ….

sind u.a. beispielhaft für die Vorgehensweise unserer Behörden.  Dass private monetäre Interessen von Betreibern und nicht der Schutz der Natur und der Ressourcen als öffentliches Interesse gewertet werden, ist skandalös.

All diesen Beispielen ist eines gemeinsam: Sie sägen am Ast, auf dem wir sitzen, indem natürliche Ressourcen des Landes zerstört oder untergraben werden. Dass sich die politisch Verantwortlichen von einer enkeltauglichen Politik verabschiedet haben, ist offensichtlich.

AS LANGAT

Von der Mehrheit der Landesregierung wird der Naturschutzanwaltschaft schon jahrelang die umfassende Parteistellung mit fadenscheinigen Begründungen verweigert.

Dass die Naturschutzanwaltschaft nicht einmal in streng geschützten Naturschutzgebieten Parteistellung hat, dass man sich im Fall Speicher Schwarzköpfle an einer Umweltverträglichkeitsprüfung vorbeischwindeln kann, dass die Naturschutzanwältin zwar eine Stellungnahme abgeben kann, die in den meisten Fällen aber übergangen wird, ist nicht länger hinnehmbar.

Deshalb ist es unumgänglich geworden, mit einer Demonstration ein starkes Zeichen des Protestes mit Einbeziehung der Bevölkerung zu setzen.

 Franz Ströhle, Obmann Vlbg. Alpenschutzverein

Flugblatt Demo Naturschutz Programm
Flugblatt Demo Naturschutz

Brennende Kanis

Naturschützer lassen Kanis brennen“ titelte die VN am Freitag, 14. 7. 2017, und den allermeisten war klar, dass dies symbolisch gemeint war. DI Manhart benutzt diesen Titel, um wider besseren Wissens in seinem Leserbrief mit Tiefschlägen auf die „sogenannten Naturschützer und lokale Politiker“ verbal einzuprügeln. Die heilige ­Kanisfluh wird nicht von Naturschützern angezündet, wie Herr Manhart polemisiert. Es wird, wenn das Wetter es zulässt, am Samstag, 22. Juli, eine Lichter­kette aus Fackeln auf dem Grat der Kanisfluh geben, um symbolisch ein Zeichen für den Naturschutz zu setzen. Aus dem Plan der Fa. Rüf, am Fuß der Kanisfluh mindestens 30 Jahre lang Gestein und Schotter abzubauen, also im Zeitraum einer ganzen Generation, werden im ­Schreiben von Herrn Manhart verharmlosend nur ein paar Jahre, und der Transport von Schotter und Steinen geht seiner Darstellung nach nur in eine Richtung und nicht, wie schon jetzt und in der Vergangenheit, aus dem Bregenzerwald hinaus, u. a. nach Liechtenstein, in die Schweiz und nach Deutschland. Auch wenn das Thema sehr emotional ausgetragen wird, sollte man die Tatsachen nicht verdrehen. Unser Einsatz soll auch kommenden Generationen eine unversehrte Kanisfluh sicherstellen.

Mag. Franz Ströhle,
Obmann Vlbg. Alpenschutzverein,
Am Kehlerpark, Dornbirn

Quelle

VN Bericht

VN Leserbrief