Internetseite ruhend gestellt

Die Kanisfluh ist unser geschützter Rückzugort. Einheimische und Gäste besuchen, ersteigen, immer mehr Üsa Kanis.

Wir sind sehr froh, dass wir vor einigen Jahren dafür gekämpft haben, damit es ein erholsamer Rückzugort bleibt. Es hat sich gelohnt!

Diese Internetseite wird nicht mehr mit Beiträgen, Neuigkeiten aktualisiert, sondern wird noch ein paar Jahre als Mahnmal stehen bleiben, damit man diese Initiative nicht vergisst.

Sonnenaufgang

Eine handvoll Leute, eine kleine Gruppe, unerschrockener Bergfetzen, trafen sich heute mit mir um 03:00 Uhr in Mellau Eggbühel, um mit einem Blick noch einmal die Kanisfluh vom Tal aus zu bewundern. Stolz und mächtig steht sie da. Was der Berg schon alles gesehen oder gehört haben muss – unvorstellbar. Die Kraft die er ausstrahlt – unbeschreiblich.

Ein kurzer Blick in die Gruppe, und jedem war die Entschlossenheit anzusehen, diesen massiven Berg zu besteigen; zugegeben, es ging mit dem Auto zur Edelweißhütte, aber das war uns top ausgerüsteten erfahrenen Bergfreunden, welche wir jetzt alle, bei der Autofahrt geworden, sind, egal.

Die Nacht war sehr kurz, aber um das echte Berggefühl zu erleben, muss man das in Kauf nehmen. Ausschlafen kann man immer noch.

Mit dem Auto rauf, es ist kühl – aber vielleicht empfinde ich das wegen meinem Schlafmangel auch so – und es ist unfassbar still. Mein Magen knurrt, aber als man das laut gehört hat, hab ich die Schuld den Gemsen gegeben. Kleiner Snack zur Stärkung/Beruhigung – ein Kaugummi – richtiges Frühstück gibt es erst danach.

Der Alpengasthof liegt auf ca 1400 Meter, die Nacht ist glasklar. Das frühe Aufstehen hat sich jetzt schon gelohnt.

Wir sammeln uns hinter meinem Auto, nehmen die Rucksäcke raus, schnüren die Schuhe fest, setzen die Stirnlampe auf, dann ein letzter Blick mit LED Unterstützung in den Kofferraum. Niemand hat was vergessen, zumindest nicht im Kofferraum. Wir nehmen es gemütlich und ich gehe voran. Ich brauche zwar 20 Minuten länger als andere auf diesen Berg, aber wer will schon mit letzter Kraft auf dem Gipfel keuchend ankommen – ich definitiv nicht.

An einigen Stellen ist es sehr rutschig, aber wir laufen bedacht. Bis zur ersten Ebene. Man sieht Richtung Bodensee, und die Alpe Wurzach liegt uns zu Füssen. Wir werden danach beim GH Öberle/Edelweisshütte – bei Kathrin Dietrich mit Familie und EdelweißTeam – auch unseren zNünar zu uns nehmen – ein Bergfrühstück-Buffet für Bergkammeraden.

Ich finde es immer spannend wie mich dieser Berg vera……. ähm verschaukelt. Man sieht das Kreuz, aber es ist schon noch noch ein Stück zu laufen.

Am Gipfelkreuz angekommen sind nur wenige Personen oben – sie haben den Sonnenuntergang auch noch betrachtet, und freuen sich jetzt auf die ersten warmen Sonnenstrahlen. Da ich gerne ein Held bin, habe ich ihnen einen heissen Kaffee aus meiner Thermoskanne angeboten. Man hilft einander, auch wenn ich ihnen meinen Kaffee fast aufdrängen musste. So schlimm schmeckt er auch wieder nicht; er ist stark gebrüht. Man kann über Gewichtsoptimierung auch diskutieren, aber das nächste Mal nehme ich meine kleine Bialetti (Mokkakocher) und ein Gaskocher mit – ich vermute, dass der Kaffee direkt am Gipfel zubereitet viel besser ist. 

Der Blick auf den Bodensee, oder fast senkrecht hinunter ins Tal ist wunderschön und sehr ruhig. Wir haben einen Tag erwischt, bei denen nicht viele Leute auf die Kanisfluh gehen. Ein paar Meter weiter hört man die nächste Gruppe die es grad noch zum Sonnenaufgang schafft.

Die Sonne geht auf, alle sind still, andächtig, machen Photos – auffällig, dass man nur noch mit Smartphones photographiert, und ich der Einzige mit System-/Spiegelreflexkamera bin – aber egal – fällt einfach auf. Bezügl. Gewichtsoptimierung im Rucksack – das nächste Mal lass ich sie daheim.

Schnell ist eine Stunde vergangen, mit zig Photos und sehr vielen Selfies. Social Media freut sich, wobei ich es nicht gleich posten kann, da ich keinen Handyempfang habe. Zum Glück! Es könnte mich ja jemand aus dieser Stimmung reissen, und mir diesen Augenblick vermiesen.

Wir räumen ruhig zusammen und laufen behutsam den teilweise rutschigen Weg zurück. Stolz, zufrieden, etwas erschöpft kehren wir ein, und planen bereits das nächste Wiedersehen mit dieser, unserer Kanisfluh. Üsa Kanis.

eBike, Hike & Chill | Kanisfluh

Mit dem eBike von Mellau bis zum Alpengasthaus Edelweiss (1495m) – zu Fuß auf Üsa Kanis (2044m).

Bike Verleih:
Zwei Sportgeschäfte in Mellau – Sport Broger und Sport Natter – bei denen man eBikes für diese Tour ausleihen/buchen kann.

Bike:
Diese Biketour beginnt in Mellau bei einem guten Frühstück. Einige Hotels, Restaurants, Gasthäuser, Cafes bieten ein tolles reichhaltiges Frühstück an. Dann das reservierte Bike beim “Brogar” oder “Sattlar” holen. Der Weg von Mellau, Enge, Hirschau, Schnepfau, AuerWald nach Au, das schon eine sehr schöne Strecke zum Abschalten. Nach einem kurzen Anstieg auf der Auer/Damülser Straße zweigt man rechts auf die Fortstraße ab. Die Forststraße ist im guten Zustand, man kann sie auch mit einem Auto befahren. Am Fuße der Kanisfluh liegt der Alpengasthof Edelweiss. Auch hier wird man gut bewirtet, und einen frisch gebrühten Kaffee auf der Terrasse, die Zeit bleibt kurz stehen. Hier kann man sein Bike parken/abstellen.

Hike:
Beim Edelweissgasthof am Öberle beginnt der ca. 1,5 Stunden dauernde Anstieg. Das Gebiet um den Berg ist Lebensraum von ca 80 Stück Steinwild, aber auch von knapp  1.000 verschiedenen Schmetterlingsarten. Dank der Bürgerinitiative Üsa Kanis bleibt dieser Berg unberührt. Auf dem Gipfel hat man einen wunderschönen Rundumblick in den Bregenzerwald und wenn gute Sicht ist, bis zum Bodensee. Der Abstieg auf den selben Weg wieder retour zum Gasthof Edelweiss, auf ein Erfrischungsgetränk.

Bike:
Man kann entweder den Weg über Au wieder zurück nach Mellau fahren, oder man fährt weiter Richtung Alpe Wurzach und Alpe Kanis bis zur Rossstelle. Bei der Roststelle gibt es das Restaurant Simma und Alphof Rossstelle. Beide Restaurants laden zum Mittagessen ein. Am Sonntag oft mit Frühschoppen und Livemusik. Wenn der Musikverein Mellau, die Mellentaler, oder viele andere Unterhalter zum Frühschoppen aufspielen. Von hier geht es entweder mit der Bahn hinunter nach Mellau, oder man erweitert die Route, und fährt die SkiAbfahrt über Alpe Wildgunten und Alpe Suttis nach Mellau, oder man wählt die Strecke über’s Mellental.

Chill:
Chill ergänzen wir noch mit “Grill”, und können uns darunter folgendes vorstellen:
Schwimmbad, Garten, Bregenzerach, Mellenbach, Ausklang auf einer Terrasse, grillen, Abendessen, AfterTourDrink, Kaffee, Kuchen, alles was man nach dieser Tour verdient hat. Gemütlich rasten, das Erlebte nochmal in Gedanken erleben, und die Photos auf dem Smartphone anschauen, welche man bei der Tour gemacht hat, bevor man diese auf div. SocialMedia seiten postet. #mellau 🙂


Unsere Wanderwege sind keine Downhillstrecken für Biker! Die meisten Wege befinden sich in Naturschutzgebieten. Wanderwege sind für Wanderer und Biker da. Bremsbereites und vorausschauendes Fahren ist angebracht. Der Weg um die Kanisfluh ist breit genug, um ein freundschaftliches, respektvolles und sicheres Miteinander aller Sportler zu ermöglichen.

Landesrecht konsolidiert Vorarlberg: Gesamte Rechtsvorschrift für Verordnung der Landesregierung über das Landschaftsschutzgebiet „Kanisfluh“ in Au, Mellau und Schnepfau, Fassung vom 25.06.2020

Verordnung der Landesregierung über das Landschaftsschutzgebiet „Kanisfluh“ in Au, Mellau und Schnepfau. StF: LGBl.Nr. 39/2020

Präambel/Promulgationsklausel

Auf Grund der §§ 26 und 35 Abs. 5 des Gesetzes über Naturschutz und Landschaftsentwicklung, LGBl.Nr. 22/1997, in der Fassung LGBl.Nr. 72/2012, Nr. 70/2016 und Nr. 67/2019, wird verordnet:


§1
Schutzgebiet

Das in den Anlagen 1 bis 10, einschließlich den Erläuterungen dazu, rot umrandete Gebiet in den Gemeinden Au, Mellau und Schnepfau ist nach dieser Verordnung als Landschaftsschutzgebiet geschützt.


§2
Schutzzweck

Zweck der Errichtung des Landschaftsschutzgebietes ist es,

  1. die landschaftsbildliche Schönheit und Eigenart des Kanisfluhbergstockes in seiner weitgehenden Natürlichkeit und einzigartigen geomorphologischen Ausprägung und mit seinen durch langjährige pflegliche Nutzung entstandenen Alp- und Vorsäßgebieten zu erhalten sowie die Biodiversität auch durch die nachhaltige land-, forst- und alpwirtschaftliche Nutzung zu sichern;
  2. das Gebiet mit seinem besonderen ästhetischen Reiz als naturnahen Erholungsraum für die Bevölkerung zu erhalten, soweit dies mit dem Schutzzweck nach lit. a vereinbar ist.

§3
Schutzmaßnahmen

(1) Im Schutzgebiet dürfen keine Veränderungen oder sonstigen Einwirkungen vorgenommen werden, die geeignet sind, den Schutzzweck nach § 2 zu beeinträchtigen. Danach ist es insbesondere verboten,

  1. Anlagen wie Gebäude, Sport- und Freizeiteinrichtungen, Straßen und Wege, Werbeanlagen sowie Einfriedungen zu errichten oder zu ändern; davon ausgenommen ist die Nutzung oder Änderung eines bestehenden Maisäß-, Vorsäß- oder Alpgebäudes als Ferienwohnung im Sinne der §§ 16 Abs. 4 lit. d und 58 Abs. 3 Raumplanungsgesetz;
  2. abseits von markierten Wegen oder Straßen zu gehen, zu reiten oder zu fahren und abseits von ausgewiesenen Schirouten zu gehen oder zu fahren;
  3. Geländeveränderungen vorzunehmen, Bodenbestandteile wegzunehmen und Materialien abzulagern oder zu lagern;
  4. Pflanzen oder Pflanzenteile zu entfernen, ausgenommen Pflegemaßnahmen im Auftrag der Behörde im Zuge der Neophytenbekämpfung;
  5. Abfälle oder andere Verunreinigungen zurückzulassen;
  6. Wohnmobile oder Wohnwagen aufzustellen oder zu zelten;
  7. ohne zwingenden Grund Störungen durch Lärm, Licht oder auf sonstige Weise zu erregen;
  8. den Modellflugsport auszuüben oder das Gelände mit Luftfahrzeugen, Luftfahrtgeräten, Flugmodellen oder unbemannten Luftfahrzeugen (z.B. Drohnen) in einer Höhe von weniger als 300 m zu überfliegen.

(2) Der Abs. 1 gilt nicht für:

  1. die widmungsgemäße Benützung, den Betrieb und die Instandhaltung rechtmäßig bestehender Anlagen;
  2. die zeitgemäße und ordnungsgemäße land- und forstwirtschaftliche sowie die zeitgemäße und ordnungsgemäße jagd- und fischereiliche Nutzung, einschließlich der dazu notwendigen Errichtung und Erweiterung von bestehenden Gebäuden und Anlagen;
  3. die Beseitigung durch Elementarereignisse entstandener Schäden.

§4
Bewilligung von Ausnahmen

(1) Von den Vorschriften des § 3 können auf Antrag oder von Amts wegen Ausnahmen bewilligt werden, wenn ein Vorhaben

  1. aus Gründen der öffentlichen Sicherheit zwingend notwendig ist, oder
  2. den Schutzzweck nicht langfristig beeinträchtigt und andere öffentliche Interessen, insbesondere land- und forstwirtschaftliche Interessen, überwiegen.

(2) Durch Bedingungen oder Auflagen oder durch eine Befristung der Bewilligung ist sicherzustellen, dass die Interessen des Natur- und Landschaftsschutzes nicht oder möglichst wenig beeinträchtigt werden.

Quelle

Verordnung, Anlagen im PDF Format , Erläuterung sind im Bericht auf Seite 2 ersichtlich.