Verordnung über Unterschutzstellung der Kanisfluh in Begutachtung

Presseaussendungen – Vorarlberger Landeskorrespondenz. LR Rauch: Meilenstein für Wahrzeichen des Bregenzerwaldes

Bregenz (VLK) – Die Vorarlberger Landesregierung hat den Entwurf einer Verordnung zur Unterschutzstellung der Kanisfluh zur Begutachtung versandt. Der Entwurf liegt bis 26. Juli in den Gemeinden Au, Mellau und Schnepfau zur Einsicht auf. Der Verordnungsentwurf sieht ein Landschaftsschutzgebiet mit Kernzone vor, welche das Ziel hat, die landschaftsbildliche Schönheit und Eigenart des Kanisfluhbergstockes zu erhalten und als naturnahen Erholungsraum zu sichern. „Ziel dieser Verordnung ist sicherzustellen, dass auch zukünftige Generationen die Schönheit und Besonderheit der Kanisfluh selbst entdecken und erleben dürfen“, erklärt Umweltlandesrat Johannes Rauch.

„Die Kanisfluh ist sowohl für die Natur durch seine Großraumbiotope und Ursprünglichkeit von großer Bedeutung, als auch für die Menschen als Erholungsort ein Juwel.“ Die Kanisfluh ist ein weitgehend isoliert stehendes Bergmassiv im zentralen Bregenzerwaldgebirge zwischen den Orten Mellau und Au. „Die Kanisfluh gilt als markantester und bekanntester Berg des Bregenzerwaldes. Sagenumworben und identitätsstiftend prägt er Generationen. Der Erhalt der Kanisfluh auch für unsere Kinder und Kindeskinder ist Ziel dieser Verordnung“, freut sich Umweltlandesrat Johannes Rauch.

Die Verordnung sieht ein Landschaftsschutzgebiet mit Kernzone vor. Durch den vorliegenden Verordnungsentwurf wird die land- und forstwirtschaftliche sowie jagdliche Nutzung in keiner Weise eingeschränkt. Die Kernzone würdigt den Umstand, dass in der Vergangenheit die Kanisfluh als „Edelweißberg“ weithin bekannt war. Das Edelweißpflücken auf der Kanisfluh führte zur ersten Naturschutzverordnung in Vorarlberg. Das Edelweiß wurde so eine der ersten Pflanzen, die in Vorarlberg gesetzlich geschützt wurden.

„Hot spot“ der Biodiversität in Vorarlberg

Der Steinbock ist über den ganzen Alpenraum verbreitet. Eine von ca. 160 Kolonien in den Alpen bildet die Kolonie Kanisfluh bis Hoher Freschen, wobei die Kanisfluh mit 70 bis 80 Tieren das Hauptgebiet ist. Peter Huemer vom Ferdinandeum in Innsbruck hat die Schmetterlingsfauna auf der Kanisfluh detailliert erhoben und 966 Schmetterlingsarten nachgewiesen, davon drei Erstnachweise für Österreich. „Die Kanisfluh ist also ein „hot spot“ der Biodiversität nicht nur in Vorarlberg, sondern in den gesamten Nordalpen“, so Umweltlandesrat Rauch. „Mit dem vorliegenden Verordnungs-Entwurf tragen wir diesem Umstand Rechnung und sichern ein Gebiet von einzigartiger Schönheit für künftige Generationen.“

Quelle

Bericht

Foto: VLK

Kritik bei Behördenverfahren zu Kiesabbau in Au

Das Behördenverfahren zum geplanten Kiesabbau der Firma Rüf in Au ist am vergangenen Donnerstag durchgeführt worden. Kritik gibt es an möglichen Auswirkungen auf den Auwald. Die Betreiber sind optimistisch, die Gemeinde unterstützt das Vorhaben.

Beim Behördenverfahren habe es durchaus kritische Töne gegeben, so Anna Waibel von der Naturschutzanwaltschaft Vorarlberg. Die Sachverständigenseite habe vor allem ins Treffen geführt, dass der Kiesabbau Auswirkungen auf den Auwald entlang der Bregenzerach haben könnte. Dabei handle es sich um „einen der bedrohtesten und artenreichsten Lebensräume, die wir in Vorarlberg haben“, so Waibel. Betroffen sei der Auwald im Bereich der Zufahrt und auch im Bereich des geplanten Kiesabbaus.

Gemeindechef: Ersatzflächen stehen bereit

Laut Bürgermeister Andreas Simma könnten dem Projekt zwischen 1.000 und 2.000 Quadratmeter Auwald zum Opfer fallen, der größte Teil bleibe aber unberührt. Außerdem würden Ersatzflächen angeboten – und zwar gleich neben dem Baufeld. Simma lässt an seiner Unterstützung keinen Zweifel: „Die Gemeinde trägt das Projekt mit.“ Der Kiesabbau in Au habe sich bei der Variantenprüfung als beste Variante herausgestellt.

Erreichbar wäre die Abbaustelle über die Bregenzerach über eine mobile Brücke, die kurzfristig wieder abgebaut werden kann. Neben der neuen Kieshalde soll auch ein Kies-Lagerplatz errichtet werden. Das Problem beim Lagerplatz sei, dass damit ein komplett neuer Landschaftsbereich erschlossen werde, sagt Waibel. Sie will jetzt die noch ausstehenden Gutachten abwarten, dann werde die Naturschutzanwaltschaft ihre abschließende Stellungnahme formulieren.

100.000 Kubikmeter Kies erwartet

Bei der Firma Rüf ist man optimistisch, bald mit dem Kiesabbau beginnen zu können, sagt Pressesprecher Martin Dechant. Beim Unternehmen erwartet man sich rund 100.000 Kubikmeter Kies. Mit dieser Menge könne der Bedarf für maximal sechs Jahre gedeckt werden, so Dechant. Danach brauche es eine langfristige Lösung. Derzeit muss das Unternehmen den Bedarf über große Kiesimporte abdecken.

Quelle

Bericht ORF.AT

Kein Kieswerk der Gebrüder Rüf an der Kanisfluh

Die Gebrüder Rüf planen nicht mehr, an der Kanisfluh ein Kieswerk zu betreiben. Der dementsprechende Antrag bei der Bezirkshauptmannschaft zurückgezogen. Dies bestätigt Rüf-Sprecher Martin Dechant auf VOL.AT-Anfrage. Der Antrag für ein Kies-Abbaugebiet am Fuße der Kanisfluh habe man zurückgezogen und werde nicht weiter verfolgt.

Alternative auf sechs Jahre

Als Alternative habe man sich nach intensiven Prüfungen für den Standort “Unter Argenstein” entschieden. Hier wäre nach Rücksprache mit den Behörden der Abbau von gut 100.000 Kubikmeter Kies möglich. Für den Abbau und die nachfolgende Rekultivierung schlage man auf fünf bis sechs Jahre an, erklärt Rüf.

11 Standorte untersucht

Insgesamt 11 Standorte zwischen Schröcken und Bregenz habe man im Zuge der Alternativenprüfung für einen möglichen Kiesabbau beleuchtet. Der Standort “Unter Argenstein” liege direkt neben der Firmenzentrale, Vorbesprechungen mit der Gemeinde Au und der Bezirkshauptmannschaft Bregenz hätten bereits stattgefunden.

Standort in Au

Die Pläne eines Kieswerkes am Fuße der Kanisfluh sorgten bei ihrem Bekanntwerden für Aufregung, vor allem im hinteren Bregenzerwald. Kritiker sorgten sich um die Auswirkungen auf das Ortsbild und den Tourismus, Befürworter betonten die Notwendigkeit regionaler Baustoffe und die durch das Kieswerk verkürzten Lieferwege für Kies in Vorarlberg.

Quelle

Bericht VolAT

Beitragsbild VOL.AT/Stiplovsek 26.11.2018 16:59 Uhr

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Zuständige Behörden müssen prüfen

Grundsätzlich hätten die bisherigen Abklärungen gezeigt, dass eine Genehmigungsfähigkeit grundsätzlich gegeben sei, so Wirtschaftslandesrat Karlheinz Rüdisser (ÖVP). Details müssten aber im Zuge des behördlichen Verfahrens abgeklärt werden.

Das Kiesbauprojekt „Unter Argenstein“ biete aber mittelfristig eine Entlastung. Insofern die Abbaumöglichkeit genehmigt werde, sei die Kiesversorgung für rund fünf Jahre gesichert. Danach müsse man weitere Abbaumöglichkeiten prüfen.

Aus der Sicht von Rüdisser sei aber der Abbau „Kanisfluh“ vom Tisch.

Quelle ORF

Bericht ORF

Statt Kanisfluh – Neue Kieshalde wird konkreter

Nach der Kontroverse um den geplanten Kiesabbau der Firma Rüf am Fuß der Kanisfluh sucht das Unternehmen nach einem Alternativstandort. Eine dieser Abbaumöglichkeiten wird nun wahrscheinlicher.

Frischen Kies braucht das Land. Wo im Bregenzerwald die Firma Rüf den begehrten Rohstoff allerdings schürfen darf, ist seit Jahren in der Diskussion. Zuletzt sorgten Pläne über einen Standort am Fuß der Kanisfluh für Aufruhr. Das Projekt liegt weiter zur Prüfung beim Land, in der Zwischenzeit sucht das Unternehmen nach Alternativen.

Elf Standorte zwischen Schröcken und Bregenz wurden laut “ORF Vorarlberg” untersucht. Besonders vielversprechend für die Firma Rüf dürfte der Standort “Unter Argenstein”, direkt neben dem Firmenstandort in Au, sein.

Vorprüfung durch die BH

Das Projekt wurde bereits dem Gemeinderat vorgestellt, die Bezirkshauptmannschaft hat eine Vorprüfung durchgeführt. In den nächsten fünf Jahren könnten nach Unternehmensangaben etwa 100.000 Kubikmeter Kies geschürft werden. Über eine mobile Brücke, die bei Hochwasser innerhalb von zwei Stunden demontiert wäre, soll das Abbaugebiet erreichbar sein.

hier zum gesamten Bericht

Quelle ORF

Bericht BregWaldNewsAT

Bericht ORF

Titelbild ©Screenshot: Google Maps/Digital Globe

 

“As langat”: Umweltschutz marschiert gegen Bodenpolitik

Alpenschutzverein, Alpenschutz, Naturschutzbund und weitere Initiativen wollen in der letzten Augustwoche durch ganz Vorarlberg marschieren, um gegen die Bodenpolitik im Ländle zu demonstrieren.
zur Pressekonferenz

Die Naturschutzgruppen wollen ein starkes Zeichen für eine andere Bodenpolitik, bewussten Naturschutz als Lebens- und Wirtschaftsgrundlage, gegen den aus ihrer Sicht alarmierenden Bodenfraß und gegen Eingriffe in den Wasserhaushalt und Landwirtschaft setzen. Geplant sei ein fünftägiger Protestmarsch quer durch Vorarlberg, erklären die Verantwortlichen am Dienstag 21.08.2018 ab 11 Uhr.

Quelle

Statement zur Pressekonferenz AS LANGAT 21.08.2018

Dass es nicht klug ist, den Ast abzusägen, auf dem man sitzt, ist eine Binsenweisheit.

  • Die Investorengruppe Silvretta Montafon, die den monströsen Beschneiungsspeicher am Schwarzköpfle errichten will, was nicht nur mit einem gravierenden Eingriff in den Wasserhaushalt, sondern für die Befüllung auch mit großem Energieverbrauch verbunden wäre,
  • die drohende Umwidmung bester landwirtschaftlicher Böden in der Landesgrünzone Ludesch zu Industriegelände, verbunden mit massiven Eingriffen in den Wasserhaushalt, vorangetrieben mit Unterstützung politischer Kräfte,
  • das Bauprojekt am Rohrspitz, ein zusätzliches Selbstbedienungsrestaurant zum bestehenden Restaurant, die Ausweitung des Campingplatzes und die Errichtung einer Tiefgarage mitten im bedeutendsten Vorarlberger Europaschutzgebiet, das zudem durch eine Landesverordnung streng geschützt ist, ….

sind u.a. beispielhaft für die Vorgehensweise unserer Behörden.  Dass private monetäre Interessen von Betreibern und nicht der Schutz der Natur und der Ressourcen als öffentliches Interesse gewertet werden, ist skandalös.

All diesen Beispielen ist eines gemeinsam: Sie sägen am Ast, auf dem wir sitzen, indem natürliche Ressourcen des Landes zerstört oder untergraben werden. Dass sich die politisch Verantwortlichen von einer enkeltauglichen Politik verabschiedet haben, ist offensichtlich.

AS LANGAT

Von der Mehrheit der Landesregierung wird der Naturschutzanwaltschaft schon jahrelang die umfassende Parteistellung mit fadenscheinigen Begründungen verweigert.

Dass die Naturschutzanwaltschaft nicht einmal in streng geschützten Naturschutzgebieten Parteistellung hat, dass man sich im Fall Speicher Schwarzköpfle an einer Umweltverträglichkeitsprüfung vorbeischwindeln kann, dass die Naturschutzanwältin zwar eine Stellungnahme abgeben kann, die in den meisten Fällen aber übergangen wird, ist nicht länger hinnehmbar.

Deshalb ist es unumgänglich geworden, mit einer Demonstration ein starkes Zeichen des Protestes mit Einbeziehung der Bevölkerung zu setzen.

 Franz Ströhle, Obmann Vlbg. Alpenschutzverein

Flugblatt Demo Naturschutz Programm
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