Kiesabbau am Arlberg?

Zum Leserbrief „Geplanter Steinbruch in Schnepfau“
von Michael Manhart,
VN vom 15./16. Juli:

Einmal mehr schießt Herr Manhart in seinem Leserbrief gebetsmühlenartig gegen die Naturschutzorganisationen und gegen den Alpenverein. Er mag also Wegen in den Bergen nichts abgewinnen, aber ein Skiliftmastenwald in Lech und Zürs ist offenbar schöner. Wenn er meint, gegen Kiesabbau in ­Schnepfau sei nichts einzuwenden, dann soll man doch am Arlberg mit solchen Vorhaben beginnen. Ob ihm das besser gefällt? So nach dem Motto: Heiliger Florian, verschon mein Haus, zünde andere an! Gegen freie Meinungsäußerung ist nichts einzuwenden, aber in diesem Falle finde ich seinen Kommentar einfach überflüssig.

Bernd Brändle,
Bauern, Altach

Quelle

VN Leserbrief

Kiesabbau

Mit Dynamit gegen die Kanisfluh

Spektakuläre und heilige Berge mit hohem Wiedererkennungswert, wie das Matterhorn, der Zuckerhut, der Tafelberg, die heiligen Berge Machu Picchu und der Ayers Rock, sind Identität für ganze Kontinente, ihre Bewohner und Millionen von Besuchern aus aller Welt. Kein noch so skrupelloser Spekulant würde es wagen, diese Monumente mit Dynamit und Kiesbaggern anzugreifen und zu zerstören. Ein weltweiter Aufschrei wäre die logische Folge. Dieses Schicksal, die Zerstörung mit Dynamit und Kiesbaggern, soll aber die Kanisfluh erleiden – Identität für den Bregenzerwald, seine Bewohner und Tausende Besucher. Ein Bild von einem Berg. Ein unverantwortlicher Kiesabbauer will im idyllischen Maisäß Enge am Fuß der Kanisfluh eine riesige Wunde in den Berg schlagen, um Kies in „Kies“ zu verwandeln. Ohne Rücksicht auf Wildtiere, Braunvieh, Singvögel, Radfahrer, Wanderer, Touristen und Bewohner. Im schönen, ruhigen Maisäß meiner Jugendjahre sollen in Zukunft Lärm, riesige Kiesbagger und stinkende Lastwagen das Bild beherrschen. Wer stoppt solchen Irrsinn? Auf meinen Reisen habe ich die Freude in den Gesichtern der Menschen gesehen, auf dem Tafelberg bei Kapstadt, auf dem Zuckerhut in Rio, auf dem Machu Picchu in Peru und in den Sommermonaten beim Sonnenaufgang auf der Kanisfluh, wenn Hunderte Menschen auf dem mystischen Berg auf das beschauliche Maisäß Enge blicken.
Leo Wilhelm,
Tempel, Mellau

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