Klagelied der Kanisfluh

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Klagelied der Kanisfluh

Es klagt die alte Kanisfluh
niemals hat man seine Ruh.
Jetzt wollen sie mir an den Kragen
und an meinem Fuße graben.

Die Schnepf in Schnepfau längst erschlagen
im Steinbruch, der sie schlug, wurd sie zu Grab getragen.
Nun geht’s dem Hirsch in Hirschau an den Kragen
bedrohet von den roten Wagen.

Von Au her schallt es von den Rüfen Buben
wir wollen Gruben, Gruben, Gruben.
Ein Steinbruch ist ein edles Ding
bring es doch so viel Gewinn.

Bei jeder Schaufel regnet’s Geld
ach wie schön ist doch die Welt.
Es gib ein Fest der Baumaschinen
eine Polka der Turbinen.

Was schert uns Staub, was schert uns Lärm
bringt er Profit hat man ihn gern.
So schlimm ist Stau noch nie gewesen
notfalls holt man einen Besen.

Denn wir brauchen Steine, Steine, Steine,
kleine, große und auch feine.
Wir wollen sie nach Deutschland schaffen
um zu füllen unsere Kassen

Ach du liebe Kanisfluh
wir lassen dir doch keine Ruh.
Wir die Steinbruch-Geilen
wollen an deinem Fuße feilen.

Das Volk in Not
der Hirsch bald tot.
Der Hilfeschrei aus dem Wald erschallt
doch er verstummt, der Steinbruch knallt.

Doch auf – ihr Wäldar – nicht verzagen
macht es wie in alten Tagen,
schlagt die Trommel auf zum Kampfe,
dem Wald zum Gruß und auch zum Danke.