Vor einigen Wochen wanderte ich von Mellau auf die Kanisfluh. Ich ging links von der Bergbahn in ein Waldstück und bergwärts zur Alpe Hofstätten. Nach einigen Metern im Wald erschrak ich. Vom Dorf oder von der Straße ist es nicht ersichtlich. Es schlängelt sich eine ca. fünf Meter breite Schotterstrecke in Serpentinen bergwärts. Kein Grashälmchen wächst dort. Nach einigen Kurven hörte ich von oben Maschinenlärm und Stimmen. Ich frage mich, was diese für Lkw und große Traktoren komfortable Straße mitten in dieser Landschaft soll? Ich floh von dieser Piste auf einen Waldweg bergwärts. Nach der Hofstätten-Alpe hatte ich sogar das Glück, eine Steinbockpopulation zu erspähen. Diese Tiere werden das Gebiet in Zukunft meiden. Ist die Schotterstraße schon die Vorbereitung für noch schlimmere Maßnahmen, die die Natur zerstören? Wirtschaftstreibende hatten und haben noch nie das Naturwohl im Sinne, nur Gewinnmaximierung. Steinbrüche sind immer eine Wunde in der Natur. Ich schlage dem Land und den Kiesbetreibern vor, den Rheindamm in den Bodensee, der, wie nun bekannt ist, sinnlos bis zum Geht-nicht-mehr ist, abzubauen und eine Lösung zu finden, damit die Kiesbetreiber im Land so zu ihrer Ware kommen. Trotz vermehrter Fahrten immer noch besser, als die Zerstörung der Natur.
Peter Stadelmann,
Franz-Michael-Felderstraße, Bregenz