Vorarlberg stellt Kanisfluh unter Schutz

Die Vorarlberger Landesregierung hat diese Woche die Unterschutzstellung der Kanisfluh beschlossen. Durch Verordnung wird in den Gemeinden Au, Mellau und Schnepfau ein Landschaftsschutzgebiet „Kanisfluh“ errichtet.

Die Landesregierung wolle damit sicherstellen, dass auch zukünftige Generationen die Schönheit und Besonderheit der Kanisfluh entdecken und erleben dürfen, sagt Umweltlandesrat Johannes Rauch (Grüne).

Die Kanisfluh ist ein weitgehend isoliert stehendes Bergmassiv im zentralen Bregenzerwaldgebirge zwischen den Orten Mellau und Au. Der Berg weise mit den bemerkenswertesten Großraumbiotopen Vorarlbergs eine einzigartige Naturausstattung. „Die Kanisfluh gilt als markantester und in seiner Gestalt als eigenständigster Berg des Bregenzerwaldes. Sagenumworben und identitätsstiftend prägt er Generationen. Der Erhalt der Kanisfluh auch für unsere Kinder und Kindeskinder ist Ziel dieser Verordnung“, so Rauch in einer Aussendung.

Verankerung als Landschaftsschutzgebiet

Mit der rechtlichen Verankerung als Landschaftsschutzgebiet wird die besondere Bedeutung der Kanisfluh mit ihrem Natur- und Landschaftsraum gewürdigt. Durch die Verordnung werde die ordnungsgemäße land- und forstwirtschaftliche sowie die ordnungsgemäße jagdrechtliche Nutzung nicht eingeschränkt, so Rauch.

„Hot spot“ der Biodiversität in Vorarlberg

Der Steinbock ist über den ganzen Alpenraum verbreitet. Eine von ca. 160 Kolonien in den Alpen bildet die Kolonie Kanisfluh bis Hoher Freschen, wobei die Kanisfluh mit 70 bis 80 Tieren das Hauptgebiet ist. Peter Huemer vom Ferdinandeum in Innsbruck hat die Schmetterlingsfauna auf der Kanisfluh detailliert erhoben und 966 Schmetterlingsarten nachgewiesen, davon drei Erstnachweise für Österreich. „Die Kanisfluh ist also ein „hot spot“ der Biodiversität nicht nur in Vorarlberg, sondern in den gesamten Nordalpen“, so Rauch. „Mit der jetzigen Verordnung tragen wir diesem Umstand Rechnung und sichern ein Gebiet von einzigartiger Schönheit für künftige Generationen.“

Der Verordnung waren massive Proteste gegen den geplanten und mittlerweile abgewendeten Abbau von Kies am Fuße der Kanisfluh vorausgegangen – mehr dazu in Kein Kiesabbau an der Kanisfluh (vorarlberg.ORF.at).

Quelle