Kiesprojekt

Bürgerinitiative „Üsa Kanis“ kämpft mit einer Onlinepetition für die Kanisfluh.

SCHNEPFAU, MELLAU. (VN-ger) Seit die Pläne über ein Kiesabbauprojekt am Fuße der Kanisfluh bekannt geworden sind, gehen die Wogen in den betroffenen Gemeinden hoch. Die Bürgermeister von Schnepfau und Mellau, die komplette Abordnung der Mellauer Hoteliers sowie zahlreiche Leserbriefschreiber haben ihrer Empörung in den vergangenen Wochen bereits Luft gemacht.

Nun legt sich auch eine Bürgerinitiative für das „Wahrzeichen des Bregenzerwaldes“ ins Zeug. Seit Samstag haben die Initiatoren von „Üsa Kanis“, Markus Zwischenbrugger und Lothar Kündig, knapp 1000 Unterstützer per Onlinepetition (www.unserekanisfluh.at) zusammengetrommelt. „Zusätzlich schwirren noch zahlreiche händische Listen umher, ich schätze, dass es derzeit 1300 Unterschriften sind. Die Bevölkerung lässt sich nicht verschaukeln“, ist sich Zwischenbrugger sicher.

Der Initiative angeschlossen haben sich neben Alpenschutzverein, Naturschutzbund und Alpenverein auch prominente Namen. „Es gehört schon eine Portion Unverfrorenheit dazu, überhaupt auf die Idee zu kommen, der Kanisfluh einen Teil des Fußes abzugraben, um Kies zu gewinnen“, wird Architekt Hermann Kaufmann in einem Statement deutlich. Ähnlich formuliert es Primar Reinhard Haller: „Einem der schönsten Berge des Alpenraums, der mystischen Kanisfluh, wird eine unheilbare Basiswunde zugefügt. Der Angriff richtet sich gegen Vorsäßkultur, heile Landschaft, Tourismus und Lebensqualität unserer Bregenzerwälder Landsleute, die über die Monstrosität gar nicht informiert sind“, zeigt der gebürtige Mellauer dem Projekt ebenso die „rote Karte“ wie Altach-Profi Jan Zwischenbrugger, der sagt: „Schnepfau ist meine Heimat, am Fuße der Kanisfluh bin ich groß geworden. Es ist für mich ein Ort der Ruhe und Erholung.“

Von Geraldine Reiner

Quelle

VN Bericht