Brief an Umweltlandesrat Schwärzler: Als Teilnehmerin des VN-Stammtisches in Schnepfau anlässlich des geplanten Kieswerks im Vorsäß Enge-Kanisfluh möchte ich mich schriftlich auf die Seite der „Verhinderer“ stellen. Als Frau des Malers Hubert Dietrich aus Mellau hatte ich seit 1959 Gelegenheit, das Wachstum des Steinbruchs im Mellautal und die durch ihn verursachten Schäden zu beobachten, ebenso den durch Sprengung verunstalteten Abhang zwischen dem Schwarzenberger Bahnhof und der Müllhalde Sporenegg. Solche Zerstörungen der Landschaft können in 100 Jahren nicht heilen. Wie Hermann Kaufmann sagte, ist nun aber die Kanisfluh ein ganz besonderer Berg. Jedem Bewohner der umliegenden Dörfer ist er wie ein Teil der eigenen Person, sie ist sein Stolz, sie ist ein Teil seines Selbstbewusstseins. Niemand verletzt sich gern selbst. Ich bitte Sie, als Umweltlandesrat dafür zu sorgen, dass das Ansuchen um Naturschutz für das ganze Bergmassiv positiv erledigt wird. Seien Sie politischer Vertreter nicht nur derer, die Arbeitsplätze zu vergeben haben, sondern auch der Bürger, die ein Bewusstsein haben für die lebendige Natur und eine unzerstörte Landschaft. Das Vorsäß Enge ist ein beliebtes Ziel für Spaziergänger, Läufer, Radfahrer und Skifahrer. Durch Industriebauten, Sprengung und Zerkleinerung von Gestein und ununterbrochen eingesetzte Lastwagen wäre ein jetzt idyllischer Ort vernichtet.
Annette Dietrich,
Maurer Langegasse, Wien